Der Traum vom großen Gewinn begleitet die Menschen schon lange. In vielen Filmen sehen wir, wie der Hauptcharakter, meist jemand, der im Leben bisher wenig Glück hatte, betritt ein Casino, wirft eine einzelne Münze in einen Spielautomaten mit hoher Volatilität und knackt den Jackpot. Was folgt, ist ein Leben, das plötzlich völlig anders aussieht: luxuriöser und voller Abenteuer. Der große Gewinn scheint alles zu verändern.
Heute ist dieser Traum greifbarer denn je dank der einfachen Verfügbarkeit von Online-Casinos und Sportwetten. Doch mit dieser neuen Leichtigkeit begegnen wir auch immer häufiger dem Thema des Spielsuchts.
In diesem Artikel schauen wir uns genauer an, was Glücksspielsucht eigentlich bedeutet. Wir gehen der Frage nach, ob wirklich jede Person gefährdet sein kann, sobald sie sich auf das Glücksspiel einlässt, und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Was ist Spielsucht überhaupt?
Die einfachste Definition von Spielsucht ist, dass es sich um den zwanghaften Drang handelt, trotz negativer Folgen zu spielen.
Viele bezeichnen regelmäßiges Glücksspiel schnell als „Spielsucht“ – doch das ist nicht korrekt. Für manche ist Glücksspiel einfach ein Hobby, das kontrolliert und in Maßen betrieben wird. Genau deshalb ist es wichtig, bei diesem Thema klar zu unterscheiden und die Definition deutlich zu machen. Spielsucht – also die echte Abhängigkeit – ist mehr als nur häufiges Spielen. Wer süchtig ist, verliert oft die Kontrolle über sein Spielverhalten, kann kaum noch aufhören und setzt dabei nicht nur Geld, sondern auch Beziehungen, den Job oder die eigene Gesundheit aufs Spiel. Hinter dem Drang zu spielen, stecken häufig tiefere Ursachen wie Stress, emotionale Belastungen oder der Wunsch, der Realität zu entfliehen.
Wer ist besonders gefährdet?
Besonders gefährdet, eine Spielsucht zu entwickeln, sind Menschen, die bestimmte persönliche oder psychische Risikofaktoren mitbringen. Dabei gibt es nicht „den einen Typ“ Spielsüchtiger, da die Gründe und Lebensumstände vielfältig sind. Trotzdem zeigen sich bestimmte Muster:
- Junge Menschen, vor allem Männer zwischen 18 und 35 Jahren, weil sie oft risikobereiter und häufiger in Online-Glücksspielen aktiv sind.
- Menschen mit psychischen Belastungen wie Depressionen, Angststörungen oder traumatischen Erfahrungen, die das Spielen als Flucht nutzen.
- Personen mit geringem Selbstwertgefühl oder fehlender emotionaler Stabilität.
- Menschen mit Geldproblemen oder in sozial instabilen Lebenssituationen, die auf einen schnellen „Ausweg“ hoffen.
- Angehörige oder Freunde von Suchtkranken, da Studien nach, wer Suchtverhalten im Umfeld erlebt hat, trägt selbst ein erhöhtes Risiko.
Kann jeder spielsüchtig werden?
Nicht jeder, der spielt, wird spielsüchtig – ganz im Gegenteil: Die meisten Menschen haben ihr Spielverhalten unter Kontrolle. Wer zu keiner den oben genannten Risikogruppen gehört, und achtsam mit dem Thema umgeht, hat in der Regel ein sehr geringes Risiko, abhängig zu werden.
Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten, sich über Spielsucht und Prävention zu informieren. Auch gesetzliche Regelungen auf Online-Plattformen helfen dabei, ein sicheres Spielumfeld zu schaffen, indem indem sie Schutzmaßnahmen vorschreiben wie zum Beispiel Einzahlungslimits, verpflichtende Spielpausen, Warnhinweise bei riskantem Spielverhalten sowie Verbote für besonders suchtfördernde Spielformen wie Live-Wetten oder Spiele mit Live-Dealern.
Der wichtigste Punkt: Es ist nicht leicht, spielsüchtig zu werden.
Warnzeichen für beginnende Spielsucht
Wer sich unsicher ist, ob das eigene Spielverhalten noch unter „Hobby“ fällt oder bereits problematische Züge annimmt, sollte genau hinschauen. Hier sind einige Warnzeichen für ein ungesundes Spielverhalten, die darauf hinweisen können, dass das Spielen mehr als nur Unterhaltung geworden ist:
- Gedanken kreisen ständig ums Spielen, auch wenn gerade nicht gespielt wird
- Verheimlichung des Spielverhaltens gegenüber Familie oder Freunden
- Längeres Spielen und höhere Einsätze als ursprünglich geplant
- Gefühl, ohne Spielen unruhig, gereizt oder niedergeschlagen zu sein
- Spielen als Flucht vor Stress oder Sorgen
- Vernachlässigung von Beziehungen, Arbeit oder Hobbys zugunsten des Spielens
- Finanzielle Probleme oder Schulden, die durch das Spielen entstehen
- Mehrfach gescheiterte Versuche, das Spielverhalten zu kontrollieren oder zu beenden
Diese Signale sollten ernst genommen werden, wenn mehrere davon über längere Zeit auftreten. Frühes Erkennen ist der wichtigste Schritt, um gegenzusteuern und sich gegebenenfalls Unterstützung zu holen.
Was kann man tun, um Spielsucht vorzubeugen?
Hier ist eine konkrete Liste, was man tun kann, um zu verhindern, dass Glücksspiel zur Sucht wird:
1. Ein Budget festlegen
Man sollte sich ein festes Budget fürs Spielen setzen und sich konsequent daran halten. Es darf nur mit Geld gespielt werden, das übrig ist, niemals mit Beträgen, die für Miete, Lebensmittel oder andere wichtige Ausgaben gedacht sind. Ist das Budget aufgebraucht, sollte man aufhören.
2. Zeitlimits setzen
Es ist hilfreich, die Spielzeit im Voraus zu planen und sich ggf. einen Timer zu stellen. So verhindert man, dass man sich in stundenlangem Spielen verliert.
3. Nicht aus Frust spielen
Glücksspiel sollte ausschließlich zur Unterhaltung dienen und nicht als Mittel gegen Stress, Einsamkeit oder negative Emotionen. Wer aus solchen Gründen spielt, gerät schneller in riskantes Verhalten.
4. Gewinne realistisch einschätzen
Man sollte sich immer bewusst machen, dass Glücksspiel auf Zufall basiert. Es gibt keine Strategie, die dauerhaft zum Gewinn führt. Wer mit der Erwartung spielt, Geld zu verdienen, geht ein hohes Risiko ein.
Viele Anbieter stellen Tools wie Einzahlungslimits, Verlustgrenzen, Erinnerungen an die Spielzeit oder Selbstsperren zur Verfügung, die man nutzen kann, wenn man sich Sorgen um das eigene Spielverhalten macht.
Wo gibt es Unterstützung?
Wenn man sich ernsthaft Sorgen macht oder bereits erkannt hat, dass sich eine Spielsucht entwickelt hat, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen.
In vielen Städten findet man spezialisierte Suchtberatungsstellen, die auf Glücksspielprobleme ausgerichtet sind. Sie bieten persönliche Gespräche, Gruppenangebote und vermitteln bei Bedarf an therapeutische Einrichtungen weiter.
Auch telefonisch ist Hilfe erreichbar. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet eine kostenfreie und anonyme Beratung an.
Für alle, die lieber digital Hilfe suchen, gibt es z.B. die Caritas, die Online-Beratung anbietet.
Auch viele seriöse Online-Glücksspielanbieter stellen Informationen zur Verfügung, indem sie direkte Links zu Hilfsangeboten bieten und die freiwillige, dauerhafte Selbstsperre ermöglichen.
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